Tag 16 - Eine Fahrt mit Gedenken, Verkehr und Begegnungen
Der sechzehnte Tag meiner Alpenreise begann in La Punt, von wo aus ich mich auf den Weg zum Pass d'Alvra, auch bekannt als Albulapass, machte. Der Morgen war noch von Hochnebel geprägt, der von der regnerischen Nacht übriggeblieben war. Der Nebel verlieh der Landschaft eine mystische Atmosphäre und ich fuhr mit besonderer Besinnlichkeit und Andacht, da ich wusste, dass hier vor einigen Monaten der Radfahrer Gino Mäder bei der Tour de Suisse in einem tragischen Unfall ums Leben gekommen war. Eine kleine Gedenkstätte am Straßenrand markierte den Ort des Unglücks und ich hielt kurz an, um innezuhalten und meiner Gedanken an den verunglückten Sportler zu gedenken.
Meine Route führte mich weiter zum Passo del Bernina, auch bekannt als Pass dal Bernina, der mit einer Länge von 50,5 Kilometern und einem Anstieg von 1140 Höhenmetern eine Herausforderung darstellte. Der Bernina-Pass ist bekannt für seine beeindruckende Aussicht auf die umliegenden Berglandschaften und bietet einen atemberaubenden Blick auf die schneebedeckten Gipfel und Gletscher. Der Anstieg war anstrengend, aber die Belohnung in Form der herrlichen Aussicht ließ mich die Strapazen schnell vergessen.
Leider wurde die Schönheit der Fahrt durch den starken Verkehr auf der Forcola di Livigno getrübt. Der Pass war stark befahren und ich hatte das Gefühl, ständig auf der Hut sein zu müssen. Der Verkehr trübte mein Fahrerlebnis und ich war froh, als ich die belebte Strecke hinter mir lassen konnte.
Der nächste Pass, der Pass dal Güglia, besser bekannt als Julierpass, bot mir eine erfreuliche Abwechslung. Auf der 32,1 Kilometer langen Strecke mit einem Anstieg von 530 Höhenmetern traf ich auf eine Gruppe italienischer Radfahrer. Wir kamen ins Gespräch und tauschten uns über unsere Erfahrungen und Routen aus. Die interessanten Gespräche und die gemeinsame Fahrt mit Gleichgesinnten machten diese Etappe zu einem besonderen Erlebnis.
Heute war ein Tag voller Höhen und Tiefen, geprägt von Gedenken, Verkehr und interessanten Begegnungen. Trotz der Strapazen und der Verkehrsbelastung genoss ich jeden Moment dieser Reise. Die atemberaubenden Aussichten und die Begegnungen mit anderen Radfahrern bereicherten meinen Tag und ließen mich die Herausforderungen der Alpenpässe mit Freude bewältigen.