Tag 12 - Unerwartete Begegnungen und Routenänderungen
Am zwölften Tag meiner Reise brach ich früh morgens auf, in Erwartung eines weiteren Tages voller Pässe und Herausforderungen. Die Hitze des Sommers legte sich wie eine schwere Decke über das Land, doch meine Entschlossenheit ließ mich weiterfahren.
Der Pragelpass, der erste auf meiner Liste, stellte sich als besonders zäh heraus. Die Steigungen waren steil und die Hitze drückend, was das Klettern zu einer echten Probe meiner Ausdauer machte. Es war jedoch die Begegnung mit einem anderen Radfahrer auf dem Gipfel, die diesen Pass so denkwürdig machte. Unsere Gespräche drehten sich um unsere Erfahrungen, Träume und die Freude am Radfahren, und ich fühlte eine tiefe Verbindung zu ihm, trotz unserer flüchtigen Begegnung.
Ghöch folgte kurz darauf, und obwohl er kürzer war, bot er eine willkommene Abwechslung und eine Chance, mich von der Anstrengung des Pragelpasses zu erholen. Als ich den Hulftegg erreichte, fühlte ich mich wieder belebt und bereit, jede Herausforderung anzunehmen, die mir in den Weg kam.
Der Oberricken war ein weiteres Highlight des Tages. Seine steilen Anstiege und schnellen Abfahrten boten eine spannende Mischung aus Geschwindigkeit und Technik. Doch es war die Wasserfluh, die mich wirklich beeindruckte - mit ihren malerischen Landschaften und sanften Kurven war sie eine wahre Freude zu befahren.
Der letzte große Pass des Tages, die Schwägalp Passhöhe, bot nicht nur eine atemberaubende Aussicht, sondern auch eine Gelegenheit zur Reflexion. Ich erinnerte mich an meine ursprüngliche Route und wie ich mich entschieden hatte, sie zu ändern. Es war ein Beweis dafür, dass manchmal die besten Erlebnisse die sind, die man nicht plant.
Heute war ein Tag des Wandels und der Erneuerung. Obwohl ich von der Hitze und den anspruchsvollen Anstiegen ermüdet war, erfüllte mich das Gefühl der Erfüllung und des Triumphes. Ich hatte nicht nur einige der anspruchsvollsten Pässe der Schweiz bewältigt, sondern auch neue Freundschaften geschlossen und meine Reiseroute spontan geändert, um dem Ruf des Abenteuers zu folgen.